Spiele & warm up´s für die Konfizeit
Titel: Stuhlgang
Dauer: beliebig
TN Zahl: beliebig
Ziel: Gruppendynamik zu analysieren und Teambuilding zu fördern
Materialien: Stühle
Indoorspiel
Vorgehen: Jede*r Teilnehmer*in sitzt auf einem Stuhl. Diese sind wild im ganzen Raum verteilt. Es ist wichtig, dass die Stühle NICHT in einem Stuhlkreis stehen, ungeordnet und auch gerne verkehrt herum angeordnet sind. Eine Person wird als Jäger*in auserkoren. Diese wird nun den Raum verlassen. Der*die Jäger*in versucht nun sich auf den freien Stuhl zu setzen, sobald er*sie hereinkommt. Die Gruppe versucht dies zu verhindern. Die Gruppenteilnehmenden dürfen dabei rennen. Stühle dürfen NICHT bewegt oder weggezogen werden. Der*die Jäger*in hingegen darf nur gehen (daher Stuhlgang). Es darf 3 Minuten wild getestet werden.
Der*die Jäger*in kann nach den ersten Durchgängen gewechselt werden. Ebenso kann der*die Jäger*in kurz den Raum verlassen (max. 3 Minuten), um der Gruppe Gelegenheit zu geben sich eine Strategie zu überlegen. Schafft der*die Jäger*in es, sich auf den freien Stuhl zu setzen, gewinnt er*sie und die Gruppe verliert.
Titel: Das tanzende Blatt
Dauer: max.10 Minuten
TN Zahl: beliebig
Ziel: Bewegung und Auflockerung
Materialien: 2 Blätter A4, 2 Teamer, Musik
Indoor & Outdoor
Vorgehen: Die beiden Teamer*innen positionieren sich gegenüber, entweder am jeweiligen Raumende oder am jeweiligen Spielfeldrand. Jede*r hält ein DIN A4 Blatt in den Händen, gut sichtbar mit der Gesamtfläche für alle Teilnehmenden. Die Gruppe steht in der Mitte und schaut Teamer*in 1 an. Die Musik startet. Der*die Teamer*in bewegt nun das eigene Blatt: Die Ecken werden geknickt, es hüpft, es faltet sich zusammen usw. Die Gruppe versucht alle Bewegungen des Blattes nachzumachen.
Beispiele:
-
Die rechte untere Ecke des Blattes bewegt sich Richtung Blattmitte – Entspricht: Das rechte Bein wird angezogen: Knie in Richtung Bauchnabel
-
Das Blatt hüpft vorwärts – Alle TN hüpfen vorwärts
-
Das Blatt dreht sich – Alle TN drehen sich und schauen dann (je nach Drehung) ggf zum*zur anderen Teamer*in
Die einzelnen Bewegungen des Blattes können kombiniert werden- je nach Belieben und Gruppengröße bzw. örtlichen Begebenheiten
Titel: Clap & Jump
Dauer: ca. 10 Minuten
TN-Zahl: beliebig
Ziel: Regt das Mitdenken und das um die Ecke denken an. Teilnehmende werden aktiviert und auch gefördert.
Materialien: Keine benötigt
Indoor & Outdoor spielbar
Vorgehen: Allen werden einmal die Regeln erklärt. Die Teilnehmenden bewegen sich frei im Raum, dabei ist es egal ob gegen oder mit dem Uhrzeigersinn, in Paaren oder alleine. Der*die Spielleiter*in (Pfarrer*in/Teamer*in) ruft laut CLAP (Englisch für klatschen), JUMP (Englisch für springen), GO (englisch für gehen) und STOP (englisch für halt). Die jeweilige Anweisung wird von den Teilnehmenden umgesetzt.
Dann wird getauscht. Wir vertauschen die Wörter untereinander und ihre Bedeutungen: Bei Jump wird ab sofort geklatscht, bei Clap hingegen gesprungen. Stop steht fortan für gehen und go ist die Anweisung für das Anhalten.
Tipp: Mit Hintergrundmusik läuft das ganze besser. Die Teilnehmenden empfinden die Übung dann weniger anstrengend, es entsteht mehr eine „Freizeitatmosphäre“ und der Laufrhythmus passt sich an die Musik an.
Hinweis: Musik vielleicht an die Kids angepasst. Weniger Kirchenlieder, mehr aktuelle Charts.
Titel: Fragerunde
Dauer: beliebig
TN Zahl: beliebig
Ziel: Austauschen über ein Thema nach zufälliger Partner*innenwahl. Lockert bestehende Gruppen auf und ermöglicht es sich inhaltlich auszutauschen.
Materialien: Fragekatalog zum Thema, Stoppuhr, Musik, Lautsprecherbox
Indoor &Outdoor spielbar
Vorgehen: Die Teilnehmenden bewegen sich bei Musik frei im Raum. Der*die Spielleiter*in (Pfarrer*in, Teamer*in) lässt sich dann eine*n Partner*in suchen, Bsp. Augenfarbe, Schuhfarbe, Geschwister, Geburtsmonat.
Hinweis: Ggf etwas freier sein bei der Partner*innenwahl. So kann es sein, dass die Teilnehmendenzahl ungerade ist und es 3er Paare geben wird. Es ist ebenso möglich, dass sich kein Paar aufgrund der Anweisung finden lässt. Der*die Spielleiter*in muss dann frei und spontan eine passende Anweisung geben.
Sobald sich die Paare gefunden haben, wird durch den*die Spielleiter*in eine Frage ausgegeben. Die Teilnehmenden haben dann, je nach Frage und Thema, 2 bis 5 Minuten Zeit um darüber zu diskutieren/sprechen und sich auszutauschen.
Tipp: Mit Hintergrundmusik läuft das ganze besser. Die Teilnehmenden empfinden die Übung dann weniger anstrengend, es entsteht mehr eine „Freizeitatmosphäre“ und der Laufrhythmus passt sich an die Musik an. Es wird empfohlen die Lautstärke während der Fragerunden ggf. etwas höher zu drehen, damit man sich unbeobachtet fühlt.
Hinweis: Musik vielleicht an die Kids angepasst. Weniger Kirchenlieder, mehr aktuelle Charts.
Titel: Der wandernde Luftballon /Warm UP
Gruppengröße: 8-max. 20 TN
Dauer: ca. 3 Minuten pro Durchgang
Ort: Indoor
Vorgehen: Die Spielgruppe sitzt sich Gegenüber in zwei Reihen, sodass sich die Fußsohlen berühren können. Alle ziehen die Schuhe aus. Dann wird ein Luftballon zwischen die Füße des ersten Paares gelegt. Dieses muss den Luftballon nun weiterziehen lassen, ohne dass er platzt oder auf den Boden fällt.
Variation: Sitzen im Stuhlkreis und dem Ball über die Beine zum*zur Nachbar*in transportieren.
Titel: Erzählknäuel /Zwischenspiel/Einführung
Gruppengröße: 4-10 TN
Dauer: 10 Minuten
Ort: Indoor und Outdoor
Ziel: Gespräche, Geschichte erzählen, Einführung in ein Thema
Beschreibung: Ein Wollknäuel bzw eine Schnur wird vorbereitet. Zwischendrin werden kleine Zettel mit Worten oder Bildern eingehakt. Das Wollknäuel bekommt jemand in die Hand und muss dann eine Geschichte erzählen. Sobald er*sie eine Karte bekommt muss er*sie das Wort hierfür in den nächsten Satz einbauen und das Knäuel wandert an den*die nächsten Teilnehmer*in. Diese*r führt die Geschichte logisch fort und baut das eigene Kartenwort ein.
Titel: EM, Eméri, Syflöre
Gruppengröße: 4 bis max. 20 TN
Dauer: beliebig
Ort: Indoor und Outdoor
Ziel: Geschicklichkeit, Wachrütteln, Vertrauen in die Gruppe (Körperkontakt)
Vorgehen: Alle sitzen im Kreis, idealerweise im Schneidersitz. Auch im Stehen funktioniert es gut!
Jede*r legt die linke Hand auf den Handrücken des*der linken Nachbar*in. Nun hat jede*r eine offene und eine geschlossene Hand. Im Rhythmus des folgenden Reims wird nun mit der rechten Hand auf die offene Hand des*der Nachbar*in geklatscht. Nun geht es im Kreis so weiter. Der*die Verserzähler*in fängt plötzlich an zu zählen 1-2-3. Bei drei muss die Hand weggezogen werden. Wer trotzdem geklatscht wird, scheidet aus.
Titel: Fadenlabyrinth
Gruppengröße: beliebig
Dauer: 5 Minuten Vorbereitung und 5 Minuten Durchführung
Ort: Indoor
Ziel: Paare bilden & Bewegung
Vorgehen: Die Gruppe wird getrennt. Nun geht Gruppe 1 nach draußen und Gruppe 2 bekommt ein Wollknäuel. Dieses wird nun quer durch den Raum gezogen. Unter den Tischen, durch Stuhlbeine, und alles was möglich ist. Gerne dürfen sich die Fäden kreuzen und überlappen. Nach 5 Minuten ist Schluss. Jede*r bleibt mit dem eigenen Wollknäuel stehen. Nun wird die zweite Gruppe reingeholt. Jede*r bekommt einen Anfangsfarben uns muss nun diesen „aufrollen“. So finden sich neue Partner*innen oder Gruppen. Zudem kann ein Wettbewerb entstehen, indem die Zeit gestoppt wird.
Titel: Tal der Klapperschlangen
Gruppengröße: beliebig
Dauer: 10 Minuten
Ort: Indoor
Ziel: Bewegung
Beschreibung. Wir teilen die Gruppe in 2 Hälften. Die ersten sind die Klapperschlangen und verteilen sich im Raum. Sitzend, stehend, liegend. Jede Schlange bekommt ein Streichholzpäckchen zum Klappern. Die Schlangen wollen niemandem etwas tun, sie wollen nur ihre Ruhe. Werden sie jedoch berührt, beißen sie und versteinern dich. Kommst du lediglich zu nah, klappern sie. Gruppe 2 muss nun mit verbundenen Augen durch das Tal laufen und versuchen heil am anderen Ende anzukommen.
Advent & Weihnachten mit Konfis
„Die wichtigste Nachricht …“ – Überlegungen zu einem Krippenspiel mit Konfirmandengruppen
von Jens Mahlmann
Aus den Spätnachrichten des ersten römischen Fernsehens:
Marcus Crassus: „… also da waren Engel, die von diesem Kind gesungen haben, und Weise aus Persien, die einem Stern bis zu diesem Kind gefolgt sind, und die Eltern müssen tatsächlich in einem Stall wohnen; aber das Wichtigste ist, was dieses Kind ausstrahlt. Das habe ich so noch nicht erlebt. Also das ist einmalig…“ (redet ohne Unterbrechung weiter)
Antonius Brutus: (während M.C. redet) „Technik, können Sie bitte die Leitung kappen?“
Marcus Crassus: „Aber ich weiß selbst nicht, was hier wirklich vorgeht. Nur dass das alles, aber auch wirklich alles an Bisherigem übertrifft und…“ (bricht mitten im Satz ab, bewegt aber weiter den Mund und spielt, als ob er noch immer begeistert berichtet – ihm wurde der Ton abgedreht)
Antonius Brutus: „Sehr verehrte Zuschauer, wir entschuldigen uns dafür, Sie mit einer solchen Belanglosigkeit belästigt zu haben.“
Nun, mit besagter Belanglosigkeit belästige ich meine Hauptkonfirmandengruppe Jahr um Jahr. Wie in vielen Gemeinden ist diese auch bei uns für das Krippenspiel zuständig. Allerdings tut mir das weder Leid noch bin ich es Leid. Im Gegenteil. Als die Frage auftauchte, ob wir das Krippenspiel nicht ganz dem Kinderchor übertragen sollten, habe ich vehement dafür plädiert, es als einen Teil der Konfirmandenarbeit beizubehalten. Trotz der aufreibenden Begleiterscheinungen als da wären: die Suche nach dem passenden Stück, die Diskussionen um die Rollenverteilung, die mantrischen und dennoch oft vergeblichen Anleitungen zum Sprechgebahren („Langsam, laut und deutlich!“) usw. usf.
Krippenspiel mit Konfirmanden und Konfirmandinnen zeitigt Probleme, ohne Frage. Einige davon können konstruktiv aufgefangen werden. Andere lassen sich um der positiven Seiten willen aushalten. Im Folgenden möchte ich ein Krippenspiel vorstellen, das gerade im Blick auf spezifische Probleme für eine meiner Gruppen entstanden ist. Der Text des Krippenspieles „Die wichtigste Nachricht“ kann im Internet unter www.rpi-loccum.de/pelikan heruntergeladen werden.
Ein Krippenspiel
Was soll eigentlich ein Krippenspiel?
Ganz einfach: Die Weihnachtsgeschichte darstellen. Doch nicht einfach die überlieferten Ereignisse abspulen. „Es begab sich aber …“ Von einem Krippenspiel erwarte ich, dass es mir mit der Erzählung der Ereignisse zugleich vor Augen malt, was die Geburt Jesu, die Menschwerdung Gottes für einen normalen Menschen bedeutet. Ein einzelnes Krippenspiel kann selbstverständlich nicht alle dazugehörigen Aspekte ausloten. Einer genügt. Aber der ist Pflicht. Ein Krippenspiel führt also die Veränderung eines Menschen durch Gottes Kommen in die Welt vor. Oder einfacher: Es deutet das Ereignis, indem es dieses erzählt.
In dieser Aufgabe liegt es begründet, dass es so viele unterschiedliche Krippenspiele gibt, die doch alle ein und dasselbe Geschehen erzählen.
„Die wichtigste Nachricht“ – ein Krippenspiel: Inhaltlicher Aufriss
In den Abendnachrichten des ersten römischen Fernsehens wird über die Auswirkungen der Volkszählung berichtet. Korrespondenten aus verschiedenen Teilen des Römischen Imperiums geben Einblick in die Ereignisse vor Ort. Der Korrespondent für Judäa, Marcus Crassus, wird durch eine Wagenpanne in einem kleinen Nest festgehalten. Bethlehem. Für die Spätnachrichten versucht er, dort etwas Mitteilenswertes aufzutreiben. Dabei gerät er immer weiter in die Ereignisse um die Geburt Jesu: Er trifft auf Maria und Joseph, die Hirten, den Engel, die Weisen. Aber sämtliche Versuche, diese Begegnungen zu einem Knüller im herkömmlichen Format aufzubauschen, schlagen fehl. Nach und nach entdeckt er, dass die Geburt jenes Kindes die einzige wichtige Nachricht dieser Nacht ist, weil sie ihn persönlich betrifft. Im Studio in Rom sieht man das allerdings anders.
Hilfe, Anachronismen!
Unter historischen Gesichtspunkten betrachtet macht sich dieses Krippenspiel eines bösen Anachronismus schuldig. Fernsehen im alten Rom. Pizzaservice ist ebenfalls keine antike Erscheinung. Wie rechtfertigt sich eine solche Erzählung der Weihnachtsgeschichte?
Grundsätzlich ist zu bedenken: Jedes Krippenspiel, das die Ereignisse deutend erzählt, verfährt anachronistisch. Wer darstellt, welche Bedeutung das Erscheinen Jesu für ein Menschenleben besitzt, denkt notwendig vorgreifend von Kreuz und Auferstehung her. Die Heilige Nacht für sich genommen bedeutet noch nichts. Krippenspiele zeigen oft die Veränderung der beteiligten Personen durch „jene Nacht“. Die Veränderungen durch die Begegnung mit dem Kind in der Krippe und den Ereignissen der Geburtsnacht tragen jedoch stets das Kennzeichen einer Begegnung mit dem erwachsenen Jesus oder dem Auferstandenen. Ein Krippenspiel muss immer über die Weihnachtsgeschichte hinausweisen auf den ganzen Jesus, um ihre Bedeutung aufzeigen zu können. Darum zeichnen Krippenspiele in der Regel umgekehrt auch zu Recht unsere Fragestellungen in die Personen der Geburtsgeschichte ein. Denn letzten Endes müssen sie ja zeigen, welche Bedeutung das Kommen Jesu für uns jetzige Betrachter besitzt. Ein Krippenspiel verfährt per definitionem also anachronistisch. Die entscheidende Frage bleibt dann, ob der gewählte Anachronismus das Weihnachtsgeschehen für uns aufschließt oder nicht. Und ob er konsequent durchgeführt wird.
Das Krippenspiel „Die wichtigste Nachricht“ gebraucht den Anachronismus „Fernsehen“ um aufzuzeigen, dass das Erscheinen Jesu sich von vielen anderen Ereignissen, die uns als wichtige Nachrichten serviert werden, darin unterscheidet, dass es uns persönlich angeht.
Darauf beruht seine Bedeutung auch noch nach 2000 Jahren, zu einer Zeit, in der tagtäglich gerade durch das Fernsehen „Nachrichten“ auf uns einstürmen, die in den allermeisten Fällen für das einzelne Leben nicht die geringste Relevanz besitzen.
Deshalb erscheint mir für die Vermittlung gerade dieser Botschaft die Verortung des Stückes in der „rauhen Wirklichkeit“ wichtig. Die gezeigten Personen dürfen nicht drei Meter über dem Boden schweben. Sie müssen die Verletzlichkeit und die Macken alltäglicher Menschen aufweisen. Sonst bleibt es doch nur die fromme Erzählung auf Goldgrund. Eine solche Verortung in der Wirklichkeit wird natürlich durch einen Anachronismus wie den beschriebenen unterstützt.
Meine Gründe für ein Krippenspiel mit Konfirmanden und Konfirmandinnen
Mehrere Gründe bewegen mich, auf das Krippenspiel mit der Konfirmandengruppe nicht zu verzichten:
Auseinandersetzung mit Weihnachten
Mit dem Krippenspiel leisten die Konfirmanden und Konfirmandinnen eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit einem unserer zentralen Feste und seines theologischen Gehaltes, und zwar nicht auf einer rein kognitiven Ebene. Vielmehr müssen sie sich in die Situation und in die Rollen hineinfinden, und sie erleben so quasi aus der Innenperspektive heraus zumindest einzelne Aspekte des Weihnachtsfestes und seiner Bedeutung. Zudem bietet sich bei der Wahl des Stückes die Möglichkeit, auf eine konfirmandengemäße, sie ansprechende Fassung zu achten.
Erlebnisse der besonderen Art
Die gemeinsame Arbeit der Gruppe an dem Projekt Krippenspiel setzt jedes Mal unvermutete Seiten ihrer Mitglieder frei. Einfälle zur Gestaltung, Engagement, Leistungsbereitschaft, geradezu Ehrgeiz tauchen auf, die in anderen Bereichen des Unterrichtes nicht sichtbar werden, nicht eingebracht werden können oder wollen. Bei der Rollenverteilung zur „wichtigsten Nachricht“ drängte sich ein Konfirmand regelrecht in die umfangreiche Hauptrolle, dem ich diese niemals zugetraut hätte, auch, weil ich von ihm im sonstigen Unterricht so gut wie nie einen konstruktiven Beitrag erlebt hatte. Kaum mehr nötig anzumerken, dass er die Rolle mit Bravour gemeistert hat.
Auf solche Erlebnisse, und das war nicht das einzige dieser Art, möchte ich im Konfirmandenunterricht nicht verzichten.
Positiv wahrgenommener Beitrag zum Gemeindeleben
Durch das Krippenspiel trägt die Konfirmandengruppe aktiv zum Gemeindeleben bei. Dabei wird sie von einem Großteil der Gemeinde (in der Regel und je nach Gelingen abgestuft) positiv wahrgenommen. Das ist deswegen heraus zu stellen, weil ihre sonstige Wahrnehmung durch die Gemeinde tendenziell anders gelagert ist. (Stichwort „Stören im Gottesdienst“)
Dies sind für mich hinreichende Gründe, an der Erarbeitung des Krippenspieles im Rahmen des Konfirmandenunterrichtes festzuhalten.
„Wenn das alles man so einfach wäre…“
Nun stellen sich mit diesem Vorhaben immer auch spezifische Probleme ein:
Gruppengröße contra Rollenverzeichnis
Wer nicht jedes Jahr sein eigenes Stück verfasst, steht immer wieder vor dem Problem: Ein ansprechendes Stück ist gefunden, die Gruppengröße und die Anzahl der Rollen gehen aber auseinander. In den meisten Fällen lassen sich geringfügige Veränderungen vornehmen, die zum Ausgleich führen. Rollen mit nur jeweils einem Auftritt in unterschiedlichen Szenen werden beispielsweise einer Person anvertraut. Die Anzahl der Hirten lässt sich in den meisten Krippenspielen ohne Verlust für die Substanz verändern, indem Rollen zusammengelegt oder der Text einer Rolle auf mehrere Spieler aufgeteilt wird.
In der „wichtigsten Nachricht“ sind bewusst Variablen eingebaut, allerdings in Nebenrollen. Esel und Kamel können ohne größere Textveränderungen weggelassen oder durch die Reporter und Passanten aus der Anfangssequenz übernommen werden. Die Aufgabe, die Schilder für die Gemeindebeteiligung zu bedienen, kann bis zu drei Personen übertragen werden. Der Vertreter des Abschleppdienstes kann weggelassen werden. Auf diese Weise erhält man Spielraum.
Ferner bieten mehrere Rollen die Möglichkeit, die römischen Namen durch die Endung auf -us (z.B. Antonius) oder -a (z.B. Antonia) so anzupassen, dass sie sowohl von Konfirmanden als auch von Konfirmandinnen gespielt werden können.
Rollenumfang
Keine Konfirmandengruppe bietet ein einheitliches Leistungsniveau. Was den einzelnen an Rollenumfang zugemutet werden kann, geht mitunter weit auseinander. Und das ist keineswegs eine reine Frage der Schulform. Nach meiner Erfahrung braucht man für jede Gruppe ein Stück, dessen Rollen unterschiedlich umfangreich sind. Und Scheu davor, einem geeigneten Konfirmanden auch eine richtig große Rolle zuzumuten, ist unnötig. Allerdings kostet das von Fall zu Fall gutes Zureden und Überredungskunst. Andererseits achte ich darauf, dass es mehrere „größere“ Rollen gibt, damit nicht die Hauptlast auf einer einzelnen Person zu ruhen kommt. In diesem Fall hat Marcus Crassus seinen ständigen Begleiter und Gesprächspartner, den Kameramann.
Textverständlichkeit
Konfirmanden und Konfirmandinnen sind keine Schauspieler und nicht stimmlich geschult. Darunter leidet schnell die Verständlichkeit, insbesondere in einem Nachmittagsgottesdienst am Heiligen Abend. Mikrofone schaffen Abhilfe, wenn sie recht gebraucht werden. Die psychologische Botschaft eines Mikrofones lautet aber leider: „Ich mache die Arbeit für dich!“ Die Folge: Nuscheln, Verschlucken, Prestissimo. Das Mikro wird’s ja richten. Es ist harte, doch notwendige Arbeit, Konfirmanden und Konfirmandinnen klar zu machen: „Das Mikrofon verstärkt lediglich, was du tust. Sprichst du deutlich, kommt es deutlich an. Nuschelst du, nuschelt der Lautsprecher erst recht.“
Funktioniert das, bleibt dennoch die Crux der Nähe zum Mikro. Headsets in der ausreichenden Anzahl sind für die meisten Gemeinden ein frommer Wunsch. Meistens läuft es auf Standmikrofone hinaus. Die schränken natürlich das Ausspielen der Fläche ein. Und setzen voraus, dass alle Spieler und Spielerinnen nah genug herantreten. Das unterbleibt im Eifer des Gefechtes leicht. Ein Punkt, auf den in den Proben konsequent geachtet werden muss. Als dritte Variante bleiben Handmikrofone mit oder ohne Kabel. Sie geben größere Bewegungsfreiheit. Aber auch sie gewährleisten nicht automatisch, dass sie nahe genug an den Mund geführt werden. Hinzu kommt, dass ein Handmikrofon beständig von einem Spieler zum nächsten gereicht werden muss und jeweils eine Hand blockiert, mithin eine unnatürliche Komponente ins Spiel bringt.
Aus der Mikrofonfrage heraus wurde die Grundidee für „Die wichtigste Nachricht“ geboren. Zu einem Fernsehreporter gehört das Mikrofon genauso wie das sonst auffällige Verhalten, es anderen Leuten unter die Nase zu halten. Einer verfügt also die gesamte Zeit über das Mikrofon und hält es allen hin, die etwas zu sagen haben, weil seine Rolle es verlangt. Eine stückspezifische Lösung, die natürlich nicht auf jedes beliebige Krippenspiel übertragen werden kann.
Gemeindeeinbindung
Hinter der Entstehung des Stückes stand noch ein Anliegen, das nicht mit der Aufführung durch eine Konfirmandengruppe zusammenhängt: Die Gemeinde sollte einmal über das übliche Maß hinaus in das Geschehen eingebunden werden. Die klassische Methode besteht darin, den Verlauf des Krippenspieles mittels passender Liedstrophen zu gliedern. In diesem Fall werden der Gemeinde regelrecht handlungstragende Aufgaben zugewiesen wie etwa bei der Herbergssuche:
Marcus Crassus: „Dürfen wir Sie dennoch bei der Zimmersuche begleiten?“
Joseph: (lenkt ein) „Also, wenn es denn sein muss.“
(alle gehen die „Herbergen“ ab; Jo. richtet sich an die Gemeinde, G.C. filmt dabei)
Joseph: „Guten Abend. Wir kommen aus Nazareth und suchen ein Zimmer.“
Gemeinde: „Alles voll!“
Joseph: (andere Seite) „Wir brauchen dringend ein Zimmer!“
Gemeinde: „Alles voll!“
Drei Texte werden der Gemeinde zugeteilt und deren Einsatz jeweils durch Heben eines entsprechenden Schildes angezeigt:
ein Haus – „Alles voll!“
eine Uhr – „Keine Zeit!“
ein Schaf – „Mäh!“
Das Prinzip wird vor dem Beginn des Spieles mit der Gemeinde in einem Dialog geübt.
Das Stück sieht ursprünglich vor, in der Hirten- und der Stallszene den Gesang der Engel durch einen Chor ausführen zu lassen. Wo dazu keine Möglichkeit besteht, singt stattdessen die Gemeinde. Der Text des Engels muss dann geringfügig angepasst werden:
Engel: (zur Gemeinde) Macht nicht so einen Krach. Wir sollen hier ein Wiegenlied singen, keinen Triumphmarsch. Okay? Und nun alle zusammen:
Gemeinde: (singt) „Kommet, ihr Hirten … (usw.)"
"Hoffnungslichter" ein Anspiel für VorkonfirmandInnen für einen Adventsgottesdienst
von Ute Beyer-Henneberger
„Die realistische Erzählung von der Geburt im Stall und seiner Vorgeschichte: Das ist Verheißung und Warnung zugleich.“ W. Jens [1]
Das bewusste Erleben und Mitgestalten des Kirchenjahres gehört zu den Anliegen der Konfirmandenzeit. Vielen Kindern und Jugendlichen sind die kirchlichen Feste und Feiertage fremd; sie kennen sie vor allem aufgrund der Ferienregelungen. Szenische Anspiele können eine Hilfe sein, ihnen die Hintergründe der Feste mit ihren heiligen Geschichten nahe zu bringen und zur Auseinandersetzung mit ihnen einzuladen. Besonders die Advents- und Weihnachtszeit bietet sich dazu an, da viel Material zur Verfügung steht. [2]
Das folgende Anspiel für 6 Jugendliche thematisiert die Diskrepanz zwischen der Unwirtlichkeit und Wirklichkeit unserer Welt und der Verheißung von Gottes Nähe. Es gibt eine christologische Antwort, die auch von Vorkonfirmand/innen verstanden werden kann und eine Diskussion ermöglicht.
Das Spiel eignet sich gut für den Einsatz in einem Adventsgottesdienst. So bietet sich zudem die Möglichkeit, die Konfirmandenarbeit als Teil des Gemeindelebens für alle sichtbar und erfahrbar werden zu lassen.
Text:
Ein Anspiel für Advent (aus dem Dekanat Kronberg)
4 Lichtträgerinnen / 2 Sprecherinnen
1. Sprecherin:
Im Advent zünden wir wieder unsere Lichter an. Im Schein der Kerzen sitzen wir allein oder in der Familie wieder beieinander – Gedanken werden wach, die aus der Stille kommen:
eine zögerndes Vertrauen, ein leises Freuen,
eine Sehnsucht nach Frieden, ein vorsichtiges Hoffen.
Aber dann?!
Dann erwachen wir:
Die Lichter sind aus – das Fest ist vorbei,
hart und fordernd tritt uns der Alltag entgegen.
Es ist wieder kalt und dunkel und einsam um uns; als hätten wir geträumt. Haben wir tatsächlich geträumt? Sollte das stille Licht der Zuversicht nur eine Illusion sein, aus der es ein schmerzliches Erwachen gibt?
Wir wollen uns fragen, was die Lichter des Advents bedeuten könnten.
1. Lichtträgerin
Dieses Licht heißt Vertrauen. Es brennt, weil es etwas Kostbares ist, wenn Menschen einander vertrauen: Frau und Mann, Eltern und Kinder, Nachbarinnen und Freude oder Freundinnen, Kolleginnen, Kollegen und Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, auch die Glieder einer Gemeinde. Vertrauen ist etwas Kostbares.
2. Sprecherin:
Halt! Lösch dein Licht aus! Denn Vertrauen gibt es nicht unter Menschen. Heute misstraut doch einer dem anderen. Jede und jeder hat ihre oder seine Hintergedanken. Harte Urteile fällen wir laut oder leise übereinander. Vorsicht ist geboten! Am besten, du machst einen großen Bogen um deinen Nächsten, um deine Nächste, denn du kannst ja nicht wissen... Das Vertrauen ist ausgegangen wie eine Kerze. Lösch aus dein Licht! (ruft) Auslöschen! (pustet das Licht aus)
1. Sprecherin:
Was bedeutet dieses Licht?'
3. Lichtträgerin:
Dieses Licht bedeutet Freude. Es brennt, weil zu Weihnachten bei vielen Menschen die Freude einzieht. Die Kinder sind voller Erwartung. Sie werden wieder lachen und singen und spielen. Und die Erwachsenen werden sich mit den Kindern freuen, denn Weihnachten ist Freudenzeit!
2. Sprecherin:
Halt! Das Licht darf nicht weiter brennen. Lest ihr keine Zeitungen? Seht ihr nicht die Tagesschau? Wisst ihr denn nicht, das Tausende von Kindern in aller Welt nichts zu lachen haben? Sie haben ihre Eltern verloren – sie haben Hunger und weinen. Es gibt keine Freude – auch bei uns nicht. An ihre Stelle ist der Überfluss getreten, der zum Überdruss geworden ist. Freude? Dass ich nicht lache! Sie ist eine Selbsttäuschung, Reklame, Illusion! Lösch dein Licht aus! (ruft) Auslöschen! (pustet das Licht aus)
1. Sprecherin:
Was bedeutet dieses Licht?
2. Lichtträgerin:
Dies ist das Licht des Friedens. Es brennt, weil Menschen einander lieben und sich gegenseitig helfen. „Friede auf Erden“ heißt es zur Weihnachtszeit.
3. Sprecherin:
Halt! Dein Licht darf nicht weiter brennen! Denn wo ist Friede, wirklicher Friede? – wo haben die Menschen Zeit und Verständnis füreinander? – Ihr braucht nicht erst auf die Kriegsschauplätze zu blicken. Schaut ins eigene Herz! Wie fängt der Tag an? Ist dein Herz davon bewegt, mit allen Menschen im Frieden zu leben? Wir wollen den Frieden „sicherer“ machen, aber wir lieben den Streit. Nichts nehmen wir ohne Widerstand hin, alles wird unter die Lupe der Lieblosigkeit genommen und kritisiert oder belächelt: die Menschen und ihre guten Absichten, das Können und der Erfolg anderer; die Alten streiten mit den Jungen, und die Jungen mit den Alten; die Parteien lassen kein gutes Haar aneinander und die Kirchen können sich nicht vertragen. Friede unter uns? – Lösch dein Licht! Auslöschen! (pustet das Licht aus)
1. Sprecherin:
Nun brennt nur noch dieses eine Licht. Was bedeutet es?
4. Lichtträgerin:
Dies ist das Licht der Hoffnung. Es darf nicht ausgelöscht werden! Es brennt, weil die Mutter immer noch hofft auf das Vertrauen ihres Kindes, weil der Vater immer noch hofft, dass der Sohn wieder heimfindet, weil Enttäuschte immer noch hoffen, dass ihre Wunden heilen, und weil Gebundene immer noch hoffen, dass sie frei werden.
1. Sprecherin:
Halt! Nicht auslösen! Das Licht darf nicht ausgelöscht werden! ES KANN AUCH NICHT AUSGELÖSCHT WERDEN!
Denn das Licht der Hoffnung hat Gott selbst angezündet! Und wollt ihr wissen wo? – Im Stall zu Bethlehem! Da ist Gottes Licht in unsere Welt gekommen: unsere einzige Hoffnung! Dieses Licht kam verborgen und kommt bis heute verborgen, fern vom Geschrei der Welt und ihrer aufdringlichen Lichtreklame. Es kommt zu allen denen, deren Leben von Finsternis und Todesschatten gezeichnet ist. Es ist die einzige Hoffnung für unsere Welt und alle Menschen, die darin leben. Weil es dieses Weihnachtslicht gibt, deshalb dürfen wir unsere Kerzen wieder anzünden – aufgerichtete Zeichen des Vertrauens trotz Hass und Missgunst, der Freude auch unter Tränen und Leid, des Friedens mitten im Streit. Es ist kein Traum! Es ist wahr, so wahr es Weihnachten wurde: das Licht scheint in der Finsternis. Und weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsere Nacht nicht traurig sein.
(Die Kerzen werden wieder angezündet)
Lied:
Weil Gott in tiefster Nach erschienen...
RPI Loccum – "Hoffnungslichter" ein Anspiel für VorkonfirmandInnen für einen Adventsgottesdienst
Die Rolle des Salzstreuers im Krippenspiel
Andreas Behr
Dozent für Konfi-‐Arbeit
RPI Loccum
andreas.behr@evlka.de
November 2020
Familien spielen Krippenspiele in den eigenen vier Wänden
und nutzen Alltagsgegenstände als Krippenfiguren
Krippenspiele sind reichlich vorhanden oder entstehen in dieser Zeit neu. Material gibt es also, aber
wie kann es zur Aufführung kommen.
Hier wird angeregt, Familien einzuladen, ein Krippenspiel zuhause aufzuführen. Dabei wird es heiter
zugehen, gleichzeitig gibt es Anregungen zum Theologisieren.
Im Folgenden gibt es Hinweise, wie Konfis in die Vorbereitungen zum Krippenspiel eingebunden
werden können. Manches spricht in diesem Jahr aber dafür, hier nichts zu erarbeiten, sondern den
Konfis und ihren Familien die Idee einfach zu schenken.
Vorbereitungen
Die Konfis – oder auch Schüler*innen einer Klasse – stellen Material zusammen, mit dem Familien
zuhause ein Krippenspiel aufführen bzw. durchspielen können.
Dazu gehört:
-‐ Ein einladender Text, der den Familien die Idee nahebringt und schmackhaft macht.
-‐ Der Text incl. Regieanweisungen des Krippenspiels (evtl. in mehrfacher Ausfertigung).
-‐ Hinweise zur Gestaltung des Krippenspiels.
Es kann ein vorhandenes Krippenspiel genutzt werden – in manchen Gemeinden gibt es ohnehin das
eine traditionelle Stück, das jedes Jahr zur Aufführung kommt – oder ein neues Krippenspiel
entsteht. In letzterem Fall können die Jugendlichen in Kleingruppen einzelne Szenen entwerfen.
Das Krippenspiel
Die Familie, die das Krippenspiel in den eigenen vier Wänden zur Aufführung bringt, soll sich dabei
durch die Wohnung bewegen. Orte der Weihnachtsgeschichte werden auf Orte der Wohnung
übertragen.
Folgende Zuordnungen wären denkbar:
-‐ Kaiser August erlässt den Befehl zur Volkszählung: Arbeitszimmer bzw. Arbeitsplatz.
-‐ Maria und Josef machen sich auf den Weg: Garage.
-‐ Szenen auf dem Weg: Treppenhaus.
-‐ Es gibt keinen Raum in der Herberge: Küche bzw. Küchentür.
-‐ Quartier im Stall: Keller.
-‐ Die Heiligen drei Könige sehen den Stern und beschließen, ihm zu folgen: Wohnzimmer.
-‐ Die Hirten auf dem Feld: Balkon
-‐ usw.
www.rpi-‐loccum.de
2
Für die Auswahl der jeweiligen Räume für die einzelnen Szenen können sich die Konfis selber Ideen
ausdenken und diskutieren. Sie können aber auch nur beschreiben, dass und wie die Familien im
Vorfeld des Spiels Spielorte festlegen sollen. Wichtig ist dabei, dass dieses Krippenspiel in der
kleinsten Wohnung Platz findet; schon deshalb dienen die Ortsangaben nur als Vorschläge, wer
keinen Balkon hat, wird einen Ort finden, an dem die Hirtenszene aufgeführt werden kann.
Die Zuordnung der Räume soll also für die Spielenden sinnvoll sein, sie muss nicht den oben
genannten Beispielen folgen.
Neben den Räumen brauchen die Familien Spielfiguren, denn die Menschen sollen nicht selbst
spielen, sondern Spielfiguren ihre Stimme leihen. Dies hat den Nebeneffekt, dass eine Person auch
mehrere Rollen übernehmen kann, so dass alle Rollen besetzt werden können.
Als Spielfigur sollen Gegenstände dienen, die sich am entsprechenden Ort finden lassen. Spielt eine
Szene also in der Küche, dann werden Küchenutensilien als Spielfiguren genutzt.
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sucht man zunächst nach Gegenständen und überlegt
dann, welche Rolle ein bestimmter Gegenstand spielen kann: Welche Rolle könnte z.B. der
Salzstreuer übernehmen?
Oder man geht die Rollen durch und überlegt, welcher Gegenstand zu welcher Rolle passt: Welches
Küchenutensil könnte Josef darstellen?
Manche Salzstreuer sind als
Figuren besonders gut geeignet.
Auch im Hinblick auf diese besonderen Krippenfiguren können die Konfis schon im Vorfeld Ideen
sammeln und zur Verfügung stellen; oder die Jugendlichen beschreiben für die Familien, wie diese zu
ihren persönlichen Krippenfiguren finden.
So oder so gilt dabei als Spielregel, dass die Teilnehmenden sich einig werden. Wer also einen
Gegenstand als Rolle vorschlägt, muss die Wahl begründen, damit die anderen sie verstehen und
annehmen oder ablehnen können. Beispiel: „Ich schlage für die Szene im Arbeitszimmer, in der
Kaiser Augustus die Volkszählung beschließt, den edlen Füllfederhalter von Papa als Augustus vor,
weil der einen edlen Kaiser darstellt.“ (Evtl. können die Familien zusätzlich die Gegenstände noch mit
kostümieren, z.B. könnte für den Füllfederhalter eine Kaiserkrone gebastelt werden.)
www.rpi-‐loccum.de
3
Mit einer Krone ausgestattet wird
der Füllfederhalter zu Kaiser
Augustus.
Auf diese Weise verbindet sich in der Vorbereitung Witz mit theologischem Tiefgang, wenn es z.B.
darum geht, dass der Salzstreuer gut als Jesus-‐Kind eingesetzt werden könnte, weil er Würze in die
dunkle Jahreszeit und in den tristen Alltag bringt.
Aufführung
Mit den Konfis sollte überlegt werden, welcher Termin zur Aufführung geeignet scheint. Letztlich
kann das den Familien zwar überlassen bleiben, dennoch scheint diese Diskussion aus zwei Gründen
sinnvoll:
Zum einen loten die Jugendlichen gemeinsam aus, welcher Termin ihnen passend erscheint. Das
Krippenspiel könnte traditionell am Heiligen Abend aufgeführt werden. Allerdings hat die Idee ja
bewusst etwas Lustiges und evtl. sogar Albernes an sich. Das Krippenspiel soll Spaß machen und zum
Lachen bringen. Womöglich scheint es dann aber weniger gut geeignet, in der Heiligen Nacht gespielt
zu werden. Eine Aufführung am 4. Advent oder am „dritten Weihnachtstag“ könnte den Jugendlichen
besser erscheinen.
Zum anderen bietet die gleichzeitige Aufführung in verschiedenen Häusern die Möglichkeit, die
Aufführung zu dokumentieren. Die Konfis machen dann mit dem Smartphone Szenenfotos und
posten sie in einer gemeinsamen Gruppe (z.B. über die KonApp oder in einem Padlet).
Wenn keine gleichzeitige Aufführung stattfindet, sollten die Szenenfotos erst veröffentlicht werden,
wenn alle Familien das Krippenspiel für sich durchgespielt haben, damit jedes eigene Spiel ohne
Vergleich mit anderen stattfinden kann.
Weitere Ideen zum Thema „Konfis feiern Weihnachten“ im kostenlosen KU-‐Praxis-‐Sonderheft: